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Viele Wünsche, knappe Flächen – Vier Szenarien

Landwirtschaft und Ernährung sollen nachhaltiger und gerechter werden. Die Vorstellungen und Wünsche, wie dies zu erreichen ist, sind vielfältig. Die einen wollen die ökologische Landwirtschaft ausweiten. Die Futtermittelimporte aus Südamerika sollen reduziert werden, um den Regenwald zu schützen. Andere sehen den Schlüssel darin, den Fleischkonsum drastisch zu reduzieren. Die EU möchte den Anteil erneuerbarer Biotreibstoffe verdoppeln, um ihre Klimaziele zu erreichen. Alle diese Vorstellungen haben Auswirkungen auf die Flächennutzung. Aber die landwirtschaftlich nutzbare Fläche ist begrenzt. Schon jetzt belegt Deutschland etwa ein Viertel der für die Ernährung benötigten Fläche im Ausland. Pflanzen.Forschung.Ethik. hat auf Basis realistischer Zahlen verschiedene Szenarien durchgespielt, um den zusätzlichen Flächenbedarf oder auch die Flächenersparnis durch einzelne Nutzungsansprüche zu verdeutlichen. Dabei geht es nicht um exakte Berechnungen, sondern um Größenordnungen und Zusammenhänge.

Ist-Zustand: Für die Ernährung der Bevölkerung belegt Deutschland auch Flächen im Ausland - für tierische aber mehr noch für pflanzliche Produkte.


In Deutschland sollen 50 oder 100 Prozent der Landwirtschaft auf Öko-Anbau umgestellt werden. Die Erträge in der Ökolandwirtschaft sind geringer als im konventionellen Anbau. Wie hoch ist der zusätzliche Flächenbearf?


Eiweiß-Futtermittel werden vor allem aus Südamerika importiert, der Anbau in Deutschland ist bislang nur sehr gering. Wenn diese Futtermittel nicht mehr importiert werden, welche zusätzlichen Flächen werden dann in Deutschland für den Anbau von Soja oder Lupinen benötigt?


Wenn die Menschen in Deutschland nur noch halb so viel Fleisch und Wurst essen, dann muss der Nährwert des Fleisches, das nicht gegessen wird, durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden. Wieviel Fläche wird eingespart, wenn Fleisch durch Kartoffeln oder Brot ersetzt würde?


In Deutschland stammen 5,6 Prozent des verbrauchten Kraftstoffes aus erneuerbaren Quellen. Die EU strebt an, dass sich dieser Anteil bis 2020 nahezu verdoppeln soll. Wenn es keine weiteren Importe geben soll, müssen Pflanzen für Biokraftstoffe auf zusätzlichen Flächen in Deutschland angebaut werden.


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