Glyphosat

Herbizid-Wirkstoff zur Unkrautkontrolle; wird als Komplementärherbizid in Verbindung mit gentechnisch veränderten Pflanzen eingesetzt (Markenname: Roundup)

Der Einsatz von Glyphosat erfolgt über das Spritzen auf die Blätter der Pflanzen. Von dort wird der Wirkstoff in der Pflanze weitertransportiert. Über den Boden wirkt Glyphosat nur sehr gering. Glyphosat hemmt ein Enzym, die EPSP-Synthetase, welche für den Stoffwechsel der meisten Pflanzen erforderlich ist. Das Enzym spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung lebenswichtiger aromatischer Aminosäuren. Wenn diese nicht gebildet werden können, stellt die Pflanze ihr Wachstum ein und stirbt nach drei bis sieben Tagen ab.

Glyphosat gilt im Vergleich zu anderen Herbiziden als umweltfreundlich, da es biologisch abbaubar und für Menschen nicht toxisch ist. Einige glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel haben in Labortests DNA-Schädigungen hervorgerufen. Diese sind aber auf Zusatzstoffe (sogenannte Tallowamine) zurückzuführen. Daher hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vorsorglich die Hersteller aufgefordert, auf die Verwendung von Tallowaminen zu verzichten.

Glyphosat wirkt gegen fast alle Pflanzenarten. Seit etwa 25 Jahren wird es weltweit als so genanntes Breitbandherbizid eingesetzt (z.B. zur Unkrautbekämpfung an Bahndämmen).

Im Ackerbau (Soja, Raps, Mais) konnte Glyphosat zur Unkrautkontrolle erst mit der Entwicklung des Herbizid-Systems RoundupReady eingesetzt werden. Es gibt inzwischen verschiedene gentechnisch veränderte Nutzpflanzen mit einer Toleranz gegenüber Glyphosat-haltigen Herbiziden. Die Toleranz erreicht man, indem man ein Gen aus dem Bodenbakterium Agrobacterium tumefaciens in die Pflanzen einbringt. Dadurch bildet die Pflanze eine bakterielle Form der EPSP-Synthetase, welche im Gegensatz zur pflanzlichen Form unempfindlich gegenüber Glyphosat ist. Somit tolerieren die gentechnisch veränderten Pflanzen eine Behandlung mit Glyphosat ohne Schaden.

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