Insektenresistenz

Insektenresistenz ist nach Herbizidresistenz das zweithäufigste kommerziell genutzte Merkmal gentechnisch veränderter Kulturpflanzen.

Derzeit werden vor allem gentechnisch veränderte Mais- und Baumwollsorten mit Insektenresistenz angebaut. In allen Fällen ist diese Eigenschaft auf Bt-Proteine zurückzuführen, die infolge übertragener Gene in den Pflanzen gebildet werden.

Das eingeführte Gen stammt aus dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt), das diesen Wirkstoff natürlicherweise produziert. Bt-Präparate werden seit etwa fünfzig Jahren im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt und sind auch im ökologischen Landbau zugelassen.

Weltweit wird daran gearbeitet, dieses Bt-Konzept auf verschiedene Pflanzenarten zu übertragen, etwa Reis oder Apfel.

Daneben werden auch andere gentechnisch vermittelte Resistenzen gegen Schadinsekten entwickelt:

Lektine: Diese Proteine werden natürlicherweise von vielen Pflanzen gebildet, um sich vor Fraßfeinden zu schützen. Lektine kommen beispielsweise in Schneeglöckchen vor.

Blockade von Verdauungsenzymen: Einige Pflanzen wehren sich gegen Fraßfeinde, indem sie Wirkstoffe bilden, die deren Verdauungsenzyme blockieren. So gibt es etwa Protease- oder Amylase-Inhibitoren. Dadurch sind die Verdauungsenzyme nicht mehr in der Lage, Eiweiße (Proteasen) oder Kohlenhydrate (Amylasen) aufzuspalten. In Folge dessen können die Insekten keine Nahrung mehr verwerten.

Die für die jeweiligen Wirkstoffe verantwortlichen Gene werden isoliert und auf Pflanzen übertragen. Bis damit ein zuverlässiger Schutz gegen Fraßinsekten erreicht wird, ist viel Entwicklungsaufwand erforderlich.

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